Kanada 2005 Teil 5

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Montag, 12.09.

Gegen 10:00 verlassen wir den Lac la Hache und fahren über die 97 weiter in Richtung Süden. Die Orte an der Straße heißen wie Entfernungen, 100 Mile House, 93 Mile House usw. Diese Bezeichnungen nennen die Stopps der Cariboo Wagon Road aus alten Postkutschenzeiten. Wir wechseln auf die 24 bis Little Fort und dann auf die 5 in Richtung Norden. Auf dieser Strecke läuft die Eisenbahn parallel zur Straße und so sehen wir des Öfteren die langen Güterzüge, bis zu 4 Zugmaschinen und knapp 100 Waggons. Am Horizont erscheinen jetzt die ersten schneebedeckten Gipfel der Rocky-Mountains. Wells Gray PP lassen wir links liegen und fahren weiter bis Valemont. Den ersten Campground in Valemont nehmen wir nicht und landen dann einen guten Treffer auf dem Wilderness Creek CG. Wieder sind mit uns nur 2 Wohnmobile hier und so suchen wir uns einen guten Platz aus. Direkt hinter unserem Wohnmobil ist ein steiniger Strand und dann kommt ein glasklarer Bergbach angerauscht. Wir stören nur ein paar Eichhörnchen, die es sich an unserem Platz bequem gemach hatten. Bevor sie das Feld räumen, veranstalten sie noch einen fürchterlichen Lärm und verschwinden dann in den hohen Bäumen. Wir laufen in den Ort Valemont hinein, leider bietet der Ort nichts. Nur wenn man sich im Kreis dreht, sieht man in der Ferne die Gipfel der Rockys. Durch den Sonnenschein laufen wir zurück zum Wohnmobil und genießen Lachs und Rotwein. Unsere Küche funktioniert gut und wir haben eine abwechselungsreiche Speisekarte. Wenn wir nicht gerade Lachs essen, grillen wir draußen auf unserem kleinen Grill saftige Steaks. Irgendwann haben heraus gefunden, dass wenn man eine alte Pfanne verkehrt herum auf den Grill legt, die Steaks noch besser schmecken. Da wir von Hause aus keine "Griller" sind, ist auch dies eine neue Erkenntnis. Die Nacht bricht herein und wir hören nur den rauschenden Bach hinter uns, der vom Mt. Terry ins Tal fließt.
 


 

Dienstag, 13.09.

Leider ist am Morgen die Sonne verschwunden und wir haben einen bewölkten Himmel. Irgendwann biegen wir wieder auf die 16 ab um unser heutiges Ziel Jasper zu erreichen. Wir wechseln von Britisch Columbia nach Alberta und bekommen auch eine neue Zeitzone, Mountain Time. Vor Jasper lösen wir das Permit für den NP, das wir sofort für drei Tage erwerben. Hier in dieser Gegend sind mehr Touristen unterwegs als auf unserer Strecke zuvor. Wir fahren kurz nach Jasper hinein und begeben uns zum Whistlers CG, ein riesiger Platz. Am Eingang werden wir wieder zum Thema Bären und Elche belehrt, danach suchen wir unseren Stellplatz auf. Nach einer kleinen Pause brechen wir auf und fahren zum Maligne Canyon. Wir parken und laufen zum Maligne River. Hier wo der Fluss durch die Schluchten fällt gibt es einen Trail, der über sechs Brücken dem Canyon folgt. An einigen Brücken verweilen wir und schauen uns das Schauspiel an wie der Fluss in die Tiefe fällt. Die Wände der Schluchten sind Moosbewachsen und in der Luft ist eine permanente Gischt. Von den Fällen fahren wir weiter zum Maligne Lake. Leider ist jetzt das Wetter sehr bewölkt und ab und an regnet es. Trotzdem laufen wir am See entlang, bei Sonnenschein muss es hier traumhaft sein. Weil das Wetter so schlecht ist verzichten wir auf einen Bootsausflug zum Wahrzeichen der kanadischen Rockys, Spirit Island. Über die Maligne Road fahren wir zurück nach Jasper. Unterwegs versperren uns einige Ziegen ,den Weg. In Jasper bummeln wir durch den Ort und schauen uns die Geschäfte an, man merkt dass das hier eine Touristenstadt ist. Bevor die Sonne untergeht klart es noch einmal auf und wir betrachten die Berge, die um Jasper herum sind an. In einem Internet-Cafe versenden wir einige Mails und gehen anschließend zum Pizza essen. Heute bleibt unsere Küche geschlossen und wir lassen uns bedienen. Als wir den Campground wieder erreichen ist es dunkel. Ich mache mich noch auf den Weg zum Sanitärhaus und erst da merke ich wie riesig dieser Platz ist. Über zwanzig Minuten laufe ich durch den Wald, je Strecke und natürlich habe ich keine Taschenlampe dabei.
 


 

Mittwoch, 14.09.

Bevor wir den CG verlassen fahre ich Barbara bis zur Dusche, den Weg den ich letzte Nacht gelaufen bin. Während Barbara duscht filme ich den Whistler, der heute wolkenfrei zu sehen ist. Dann fahren wir den Icefield Parkway in Richtung Süden. Nach wenigen Metern steht links an der Straße ein Hirsch mit einem riesigen Geweih, leider kommen wir nicht zum fotografieren. An den Athabasca und an den Sunwapta Falls legen wir eine längere Pause ein und schauen uns diese grandiosen Wasserfälle an. Heute meint es das Wetter wieder gut mit uns und wir reisen unter blauen Himmel und Sonnenschein. Nächster Stopp ist der Athabasca Glacier und das Columbia Icefield. Auf den Gletscher werden wir nicht gehen, als Skifahrer ist das keine neue Erkenntnis und in einer Gruppe dort hinaufgefahren zu werden ist eh nicht unser Ding. Letzter Stopp vor Lake Louise ist dann noch der Bow  Lake, mit seinem türkisfarbenen Wasser. Um 16:00 sind wir in Lake Louise und stellen das Wohnmobil auf den Campground. Die Lage des Platzes ist ok, aber wie die Fahrzeuge abgestellt werden gefällt uns gar nicht. Nach dem wir uns eingerichtet haben unternehmen wir eine kleine Wanderung. Vom Wohnmobil aus gehen wir durch den Wald bis zum Bow River, hier führt ein Trail am Ufer entlang. Wir überqueren zwei Brücken und sind auf der anderen Seite des Flusses. Von hier aus kann man die Skigebiete von Lake Louise sehen, was wir sehen sind fast nur Waldabfahrten. Bestimmt ein sehr schönes Skigebiet. Wir kommen an einen Zeltplatz vorbei, der komplett durch einen Elektrozaun gesichert ist, zum Schutz vor Bären, wie wir auf den Tafeln lesen. Irgendwann sind wir dann wieder am Wohnmobil und machen es uns in unserem Heim gemütlich.


 


 

Donnerstag, 15.09.

Regen in der Nacht und am Morgen. Als erstes steuern wir das Info Center in Lake Louise an und machen hier einige Besorgungen. Dann geht es zum Lake Louise und seinem Hotel. Irgendwie verliere ich hier Barbara, aber das passiert auch auf anderen Reisen. Man kann fotografieren, aber das richtige Licht ist es nicht. Am nächsten Halt, dem Lake Moraine wird das Wetter etwas besser und wir klettern eine Anhöhe hinauf und haben so einen herrlichen Blick auf den See. Bevor eine japanische Reisegruppe auftaucht verlassen wir unseren schönen Aussichtspunkt. Hier auf dieser Strecke Jasper-Banff sind die japanischen Touristen allgegenwärtig. Auf einer Nebenstraße fahren wir weiter in Richtung Banff und halten noch an den Castle Mountains und am Johnson Canyon Trail. Diesen Trail steigen wir auf und schauen uns noch einmal einige Wasserfälle an. Dann sind wir in Banff und beziehen unseren dortigen CG. Wieder ein sehr großer Platz mit einer herrlichen Aussicht, aber die Stellplätze haben nichts schönes. Mit einem Bus fahren wir in die Stadt und bummeln durch Banff. Neben den üblichen Touristenläden gibt es einige sehr schöne Galerien zu sehen. Bei Safeway kaufen wir uns ein gegrilltes Hähnchen und fahren mit dem Bus zurück zum CG. Hier genießen wir unser Hähnchen und einen kanadischen Rotwein. Alkohol kann man nur in speziellen Läden kaufen und er ist teurer als bei uns. Aber wir lassen es uns gut gehen und so probieren wir einige kanadische Biere und Weine auf dieser Reise.
 


 

Freitag, 16.09.

Am Morgen ist es kühl und bewölkt. Vom CG aus fahren wir erst zu den Hoodoos, sie liegen in der Nähe des CG. Hoodoos sind seltsam geformte Steingebilde, die durch Erosion entstanden sind. Von hier aus haben wir auch einen Blick ins Tal, zum Tunnel Mountain und zum Wahrzeichen von Banff, dem Banff Spring Hotel. Dieses Hotel fahren wir als nächstes an. Quer durch die Stadt erreichen wir das Luxushotel von Banff. Hier ist soviel Betrieb, dass wir mit unserem riesigen Wohnmobil nur eine Runde durch die Hotelanlagen drehen. Am Rand von Banff schauen wir uns noch die Sumpflandschaft an und stoppen an den drei Vermillion Lakes. In dieser Sumpflandschaft leben viele Biber und deren Dämme kann man von der Straße aus gut erkennen. Die Sonne ist wieder da und wir müssen weiter. Es geht zurück über die 1 bis Lake Louise, hier wechseln wir die Richtung und verlassen den Banff NP. Wir durchfahren  als nächstes den Yoho NP bis wir unser  Tagesziel Golden, am Columbia River ansteuern. In Golden lassen wir den ersten CG aus und fahren stadtauswärts. Wir müssen lange suchen, bis wir den versteckten CG, Campers Haven finden. Die Suche hat sich aber gelohnt, abseits der Straße auf einer Anhöhe liegt der Platz und hat eine herrliche Rundumsicht auf die Berggipfel der Gegend. Wir verbringen den Rest des Tages in der Sonne vor unserem Wohnmobil.
 

   

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