Montag, 12.09.
Gegen 10:00
verlassen wir den Lac la Hache und fahren über die 97 weiter in Richtung
Süden. Die Orte an der Straße he ißen wie Entfernungen, 100 Mile House, 93
Mile House usw. Diese Bezeichnungen nennen die Stopps der Cariboo Wagon
Road aus alten Postkutschenzeiten. Wir wechseln auf die 24 bis Little Fort
und dann auf die 5 in Richtung Norden. Auf dieser Strecke läuft die
Eisenbahn parallel zur Straße und so sehen wir des Öfteren die langen
Güterzüge, bis zu 4 Zugmaschinen und knapp 100 Waggons. Am Horizont
erscheinen jetzt die ersten schneebedeckten Gipfel der Rocky-Mountains.
Wells Gray PP lassen wir links liegen und fahren weiter bis Valemont. Den
ersten Campground in Valemont nehmen wir nicht und landen dann einen guten
Treffer auf dem Wilderness Creek CG. Wieder sind mit uns nur 2 Wohnmobile hier
und so suchen wir uns einen guten Platz aus. Direkt hinter unserem Wohnmobil
ist ein steiniger Strand und dann kommt ein glasklarer Bergbach
angerauscht. Wir stören nur ein paar Eichhörnchen, die es sich an unserem Platz
bequem gemach hatten. Bevor sie das Feld räumen, veranstalten sie noch
einen fürchterlichen Lärm und verschwinden dann in den hohen Bäumen. Wir
laufen in den Ort Valemont hinein, leider bietet der Ort nichts. Nur wenn
man sich im Kreis dreht, sieht man in der Ferne die Gipfel der Rockys.
Durch den Sonnenschein laufen wir zurück zum Wohnmobil und genießen Lachs und
Rotwein. Unsere Küche funktioniert gut und wir haben eine
abwechselungsreiche Speisekarte. Wenn wir nicht gerade Lachs essen,
grillen wir draußen auf unserem kleinen Grill saftige Steaks. Irgendwann
haben heraus gefunden, dass wenn man eine alte Pfanne verkehrt herum auf
den Grill legt, die Steaks noch besser schmecken. Da wir von Hause aus
keine "Griller" sind, ist auch dies eine neue Erkenntnis. Die Nacht bricht
herein und wir hören nur den rauschenden Bach hinter uns, der vom Mt.
Terry ins Tal fließt.
Dienstag,
13.09.
Leider ist am
Morgen die Sonne verschwunden und wir haben einen bewölkten Himmel.
Irgend wann biegen wir wieder auf die 16 ab um unser heutiges Ziel Jasper
zu erreichen. Wir wechseln von Britisch Columbia nach Alberta und bekommen
auch eine neue Zeitzone, Mountain Time. Vor Jasper lösen wir das Permit
für den NP, das wir sofort für drei Tage erwerben. Hier in dieser Gegend
sind mehr Touristen unterwegs als auf unserer Strecke zuvor. Wir fahren
kurz nach Jasper hinein und begeben uns zum Whistlers CG, ein
riesiger Platz. Am Eingang werden wir wieder zum Thema Bären und Elche
belehrt, danach suchen wir unseren Stellplatz auf. Nach einer kleinen
Pause brechen wir auf und fahren zum Maligne Canyon. Wir parken und
laufen zum Maligne River. Hier wo der Fluss durch die Schluchten fällt
gibt es einen Trail, der über sechs Brücken dem Canyon folgt. An einigen
Brücken verweilen wir und schauen uns das Schauspiel an wie der Fluss in
die Tiefe fällt. Die Wände der Schluchten sind Moosbewachsen und in der
Luft ist eine permanente Gischt. Von den Fällen fahren wir weiter zum
Maligne Lake. Leider ist jetzt das Wetter sehr bewölkt und ab und an
regnet es. Trotzdem laufen wir am See entlang, bei So nnenschein muss es
hier traumhaft sein. Weil das Wetter so schlecht ist verzichten wir auf
einen Boo tsausflug zum Wahrzeichen der kanadischen Rockys, Spirit Island.
Über die Maligne Road fahren wir zurück nach Jasper. Unterwegs versperren
uns einige Ziegen ,den Weg. In Jasper bummeln wir durch den Ort und schauen
uns die Geschäfte an, man merkt dass das hier eine Touristenstadt ist.
Bevor die Sonne untergeht klart es noch einmal auf und wir betrachten die
Berge, die um Jasper herum sind an. In einem Internet-Cafe versenden wir
einige Mails und gehen anschließend zum Pizza essen. Heute bleibt unsere Küche
geschlossen und wir lassen uns bedienen. Als wir den Campground wieder
erreichen ist es dunkel. Ich mache mich noch auf den Weg zum Sanitärhaus
und erst da merke ich wie riesig dieser Platz ist. Über zwanzig Minuten
laufe ich durch den Wald, je Strecke und natürlich habe ich keine
Taschenlampe dabei.
Mittwoch,
14.09.
Bevor wir den
CG verlassen fahre ich Barbara bis zur Dusche, den Weg den ic h letzte
Nacht gelaufen bin. Während Barbara duscht filme ich den Whistler, der
heute wolkenfrei zu sehen ist. Dann fahren wir den Icefield Parkway in
Richtung Süden. Nach wenigen Metern steht links an der Straße ein Hirsch
mit einem riesigen Geweih, leider kommen wir nicht zum fotografieren. An
den Athabasca und an den Sunwapta Falls legen wir eine längere Pause ein
und schauen uns diese grandiosen Wasserfälle an. Heute meint es das Wetter
wieder gut mit uns und wir reisen unter blauen Himmel und Sonnenschein.
Nächster Stopp ist der Athabasca Glacier und das Columbia Icefield. Auf
den Gletscher werden wir nicht gehen, als Skifahrer ist das keine neue
Erkenntnis und in einer Gruppe dort hinaufgefahren zu werden ist eh nicht
unser Ding. Letzter Stopp vor
Lake Louise ist dann noch der Bow Lake,
mit seinem türkisfarbenen Wasser. Um 16:00 sind wir in Lake Louise
und stellen das Wohnmobil auf den Campground. Die Lage des Platzes ist ok,
aber wie die Fahrzeuge abgestellt werden gefällt uns gar nicht. Nach dem wir
uns eingerichtet haben unternehmen wir eine kleine Wanderung. Vom
Wohnmobil aus gehen wir durch den Wald bis zum Bow River, hier führt ein Trail
am Ufer entlang. Wir überqueren zwei Brücken und sind auf der anderen
Seite des Flusses. Von hier aus kann man die Skigebiete von Lake Louise
sehen, was wir sehen sind fast nur Waldabfahrten. Bestimmt ein sehr
schönes Skigebiet. Wir kommen an einen Zeltplatz vorbei, der komplett
durch einen Elektrozaun gesichert ist, zum Schutz vor Bären, wie wir auf
den Tafeln lesen. Irgendwann sind wir dann wieder am Wohnmobil und machen es
uns in unserem Heim gemütlich.
Donnerstag,
15.09.
Regen in der
Nacht und am Morgen. Als erstes steuern wir das Info Center in Lake Louise
an und mache n hier einige Besorgungen. Dann geht es zum Lake Louise und
seinem Hotel. Irgendwie verliere ich hier Barbara, aber das passiert auch
auf anderen Reisen. Man kann fotografieren, aber das richtige Licht ist es
nicht. Am nächsten Halt, dem Lake Moraine wird das Wetter etwas besser und
wir klettern eine Anhöhe hinauf und haben so einen herrlichen Blick auf
den See. Bevor eine japanische Reisegruppe auftaucht verlassen wir unseren
schönen Aussichtspunkt. Hier auf dieser Strecke Jasper-Banff sind die
japanischen Touristen allgegenwärtig. Auf einer Nebenstraße fahren wir
weiter in Richtung Banff und halten noch an den Castle Mountains und am
Johnson Canyon Trail. Diesen Trail steigen wir auf und schauen uns noch
einmal einige Wasserfälle an. Dann sind wir in Banff und beziehen unseren
dortigen CG. Wieder ein sehr großer Platz mit einer herrlichen Aussicht,
aber die Stellplätze haben nichts schönes. Mit einem Bus fahren
wir in die Stadt und bummeln durch Banff. Neben den üblichen
Touristenläden gibt es einige sehr schöne Galerien zu sehen. Bei Safeway
kaufen wir uns ein gegrilltes Hähnchen und fahren mit dem Bus zurück zum
CG. Hier genießen wir unser Hähnchen und einen kanadischen Rotwein.
Alkohol kann man nur in speziellen Läden kaufen und er ist teurer als bei uns.
Aber wir lassen es uns gut gehen und so probieren wir einige kanadische
Biere und Weine auf dieser Reise.
Freitag,
16.09.
Am Morgen ist
es kühl und bewölkt. Vom CG aus fahren wir erst zu den Hoodoos, sie liegen
in der Nähe des CG. Hoodoos sind seltsam geformte Steingebilde, die durch
Erosion entstanden sind. Von hier aus haben wir auch einen Blick i ns Tal, zum
Tunnel Mountain und zum Wahrzeichen von Banff, dem Banff Spring Hotel.
Dieses Hotel fahren wir als nächstes an. Quer durch die Stadt erreichen
wir das Luxushotel von Banff. Hier ist soviel Betrieb, dass wir mit
unserem riesigen Wohnmobil nur eine Runde durch die Hotelanlagen drehen. Am
Rand von Banff schauen wir uns noch die Sumpflandschaft an und stoppen
an den drei Vermillion Lakes. In dieser Sumpflandschaft leben viele Biber
und deren Dämme kann man von der Straße aus gut erkennen. Die Sonne ist
wieder da und wir müssen weiter. Es geht zurück über die 1 bis Lake
Louise, hier wechseln wir die Richtung und
verlassen den Banff NP. Wir durchfahren als nächstes den Yoho NP
bis wir unser Tagesziel Golden, am Columbia River ansteuern. In
Golden lassen wir den ersten CG aus und fahren stadtauswärts. Wir müssen
lange suchen, bis wir den versteckten CG, Campers Haven finden. Die Suche
hat sich aber gelohnt, abseits der Straße auf einer Anhöhe liegt der Platz
und hat eine herrliche Rundumsicht auf die Berggipfel der Gegend. Wir
verbringen den Rest des Tages in der Sonne vor unserem Wohnmobil.
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